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Micha ist 57 Jahre, Dipl. Bauingenieur (FH) und arbeitet als selbstständiger Bauunternehmer. Bine ist 58 Jahre Dipl. Betriebswirtin. Die Beiden sind verheiratet und haben Vorsorgedokumente beim Notar abgeschlossen. Ein Schicksalsschlag von Micha hebt die Notwendigkeit von Vorsorgedokumenten hervor.
Das erste Mal Kontakt mit Vorsorgedokumenten hatte ich 2006, als ich mit meiner Frau Bine beim Notar war. Wir erstellten eine Vorsorgevollmacht und eine Verfügungsvollmacht. Ich wollte einfach, dass meine Frau z.B. im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls handlungsfähig ist, falls ich es nicht mehr bin. Meine Frau Bine ist über eine öffentliche Diskussion auf das Thema und die Wichtigkeit des Themas gestoßen. Auch der Gedanke, dass Andere über uns entscheiden, die uns nicht nahestehen, hat uns erschreckt. Wir wissen, dass man die Dokumente nicht beim Notar erstellen muss, sondern dass dies auch beim Arzt, in Behörden oder auch im Internet möglich ist. Die Erstellung der Dokumente haben wir allerdings erst vermieden. Einfach die Tatsache, sich mit Krankheit, Unheil und dem Tod auseinanderzusetzen, das schreckt ab!
Als ich dann 2017 einen Hinterwandinfarkt hatte, war ich beruhigt, eine Vorsorgevollmacht zu haben. Auch, wenn die Dokumente in meinem Fall im Krankenhaus nicht benötigt wurden. Allerdings musste die Verfügungsvollmacht eingesetzt werden, damit meine Ehefrau Bankgeschäfte abwickeln sowie meine Firma weiterführen konnte.
Die Gewissheit, meine Vorsorge getroffen zu haben, entlastete mich zusätzlich!
Meine Ehefrau Bine ist froh, dass sie ihre Vorsorge ebenfalls abgeschlossen hat, um für eine eventuell Situation, in der Andere für sie Entscheidungen treffen müssen, vorbereitet zu sein.
Auch, wenn meine Vorsorgedokumente während meinem Schicksalsschlag nicht benötigt wurden, war ich dennoch froh, mir schon im Vorfeld Gedanken gemacht zu haben.
Als selbständiger Bauunternehmer stand ich unter Dauerstrom und hatte eigentlich keinen Nerv, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Über die Inhalte unserer Vorsorgedokumente wissen unsere Eltern und unsere Geschwister Bescheid.
Abschließend möchten wir beide darauf hinweisen, dass es in der Gesellschaft zu wenig Aufmerksamkeit für Vorsorgedokumente gibt. Das Thema Vorsorge und die zugehörigen Dokumente sind unserer Meinung nach sehr wichtig. Die Vorsorgedokumente sind nicht nur für einen selbst sinnvoll, sondern helfen eben auch den Angehörigen in schwierigen Situationen und geben schlussendlich Sicherheit.